Vom Säen im Sommer über die Wildkräuter neben den Beeten bis hin zum Fermentieren unserer Gartenschätze
Die allermeisten Gemeinschaftsgärten sind mittlerweile bereits in der Winterruhe - höchste Zeit für einen Rückblick auf den zweiten Teil der Workshops im Rahmen der Grünen Lernorte. Im einem ersten Blogartikel wurden ja bereits die ersten vier Workshops beleuchtet: https://blog.gemeinsam-garteln.tirol/gruene-lernorte-gemeinschaftsgaerten-teil-i/
Drei weitere Workshops in verschiedenen Tiroler Gemeinschaftsgärten wurden von Juli bis September noch durchgeführt:
Für eine verlängerte Ernte
GG Permakulturgarten Ursulinen, Innsbruck
Samstag 17.7. von 15-18.00 Uhr
mit Lydia Bongartz
Wildkraut - Unkraut, essbar - giftig?
Eine Entdeckungsreise im Garten
GG InnsNeueGART'l, Innsbruck
Samstag 7.8. von 9-12.00 Uhr
mit Lydia Bongartz
Konservieren unserer Gartenschätze
GG Bunte Daumen, Kufstein
Samstag 11.9. von 13.30-16.00 Uhr
mit Sabine Sladky-Meraner
Permakulturgarten Ursulinen: Für eine verlängerte Ernte
17. Juli 2021 mit Lydia Bongartz
An diesem leider etwas verregneten Julitag fand im wunderbar vielfältigen Gemeinschaftsgarten "Permakulturgarten Ursulinen" (hinter dem Gymnasium der Ursulinen in der Innsbrucker Reimmichlgasse) der Workshop "Für eine verlängerte Ernte. Säen und pflanzen im Sommer" mit der Biologin und Kleinbäuerin Lydia Bongartz statt. Wenn im Hochsommer alles sprießt und gedeiht sollte man nicht vergessen, für den Herbst vorzusorgen, sprich nochmals nachsetzen oder auch säen. So kann man bis weit in den Herbst hinein seine eigenen Schätze aus dem Beet genießen. Die Referentin baute auf die Erfahrungen der teilnehmenden Gartenmitglieder auf, besprach Schwierigkeiten und mögliche Lösungen und regte zu vielfältigem Ausprobieren an. Die Sommerernte war ja bereits in vollem Gange und so wurden die Anregungen zum stufenweisen Säen von vielfältigem Grün für den Herbst dankbar angenommen.
Auch Fragen wie "...und was tun mit den vielen Schnecken, die jetzt unterwegs sind?" wurden noch behandelt - ein sehr inspirierendes Miteinander und viel Freude am Garteln waren in den drei gemeinsam Workshopstunden spürbar.
Wie bei anderen Workshops auch, war der Wettergott nicht so ganz auf Seiten der GärtnerInnen - glücklicherweise verfügt der GG aber über einen Raum, in den man beim einsetzenden Regen ausweichen konnte. Am Ende waren alle zufrieden und freuten sich auf die zusätzlichen Feldfrüchte im Herbst.
innsNeueGART'l: Wildkraut - Unkraut, essbar - giftig?
7. August 2021 mit Lydia Bongartz
Auch im freipflanzen Gemeinschaftsgarten innsNeueGART'l am Paschbergweg in Innsbruck war wiederum Lydia Bongartz im Einsatz - diesmal waren die Wild- und "Unkräuter" im Fokus. Was ist essbar, was nicht? Gibt es auch giftige Wildkräuter in unseren Gemeinschaftsgärten?
Während die von uns kultivierten Gemüsepflanzen von Beginn an viel Pflege und Aufmerksamkeit benötigen (ein verantwortungsvoller Gärtner verbringt im Verlauf eines Gartenjahres viele Stunden damit) gedeihen Wildkräuter ganz ohne unser zutun. Viele davon sind ebenso für den Verzehr und auch für medizinische Zwecke verwendbar.
Alexander Sgorbati - der Obmann des Vereins freipflanzen - berichtet vom Workshop Folgendes: "Lydia hat uns durch unser innsNeueGART'l geführt und den Workshopteilnehmern diese "Geschenke" des Gartens nähergebracht, damit diese Kräuter nicht im Kompost landen, sondern auf dem Teller. Dabei wurde auch ein Augenmerk auf giftige und ungenießbare Pflanzen gelegt, sofern solche in den Gemüsebeeten angetroffen wurden. Für jeden war Neues und Interessantes dabei, dadurch konnte man den Garten aus einer neuen Perspektive sehen."
Bunte Daumen: Konservieren unserer Gartenschätze
11. September 2021 mit Sabine Sladky-Meraner
Wenn die Fülle an Feldfrüchten zum reinen Frischverzehr zu üppig wird sind Methoden zur Haltbarmachung gefragt. So können wir über viele Monate unsere Schätze in Gläsern aufbewahren und auch im Winter noch von unserer Ernte zehren. Die tw. in Vergessenheit geratenen Methoden zum Konservieren wurden den interessierten TeilnehmerInnen von Sabine Sladky-Meraner nähergebracht. Mit viel Interesse verfolgten die GemeinschaftsgärtnerInnen die Tipps und Methoden zum Fermentieren, Einkochen, Suppenwürze oder Chutney herstellen. Am Ende hatten alle was Neues dazugelernt und freuten sich schon auf den Winter mit den eigenen nachhaltigen Kostbarkeiten aus dem Garten.
Zusätzliche Workshops neben dem geförderten Programm
Erfreulicherweise fanden neben den bisher aufgezählten geförderten Workshops (den Gemeinschaftsgärten entstanden hier keine Kosten) weitere statt. Sowohl der Verein freipflanzen als auch die Bunten Daumen in Kufstein nützten das vielfältige Bildungsangebot und organisierten zusätzliche Workshops aus dem Programm "Grüne Bildungsorte".
Ebenfalls erwähnenswert ist auch der am 4. September 2021 im Rahmen des Krapoldi Festivals im innsNeueGART'l durchgeführte Workshop für Wintergemüse von Wolfgang Palme.
In Summe also eine ganze Reihe von spannenden Workshops mit viel neuem Wissen für die GemeinschaftgärtnerInnen. Im online Vernetzungstreffen am 21. Oktober 2021 gab es zu den Workshops auch durchwegs sehr positive Rückmeldungen. Aus Sicht der ReferentInnen hielt Sabine Sladky-Meraner fest, dass auch die Vielfalt an Gärten mit all den netten Menschen für Sie als Referentin eine Bereicherung war.
Einzig die Zeit war beim einen oder anderen Workshop etwas zu kurz bemessen, dieses Feedback wird künftig berücksichtig werden. Die Servicestelle Gemeinschaftsgärten wird sich jedenfalls auch 2022 wieder um ein Bildungsprogramm Grüne Lernorte bemühen, wobei es aktuell noch nicht sicher ist, ob dafür auch wieder eine Finanzierung gelingt.
Wirft man einen Blick in das gesamte Bildungsprogramm wird auch ersichtlich, was hier noch alles an interessanten Themen angeboten wurde und quasi nur darauf wartet, an die vielen GemeinschaftsgärtnerInnen weitergegeben zu werden!