Bei Sonnenschein und im wunderschönen Ambiente des Klostergartens der Kreuzschwestern in Hall in Tirol trafen sich am Samstag, den 14. Juni 2025, 25 Interessierte und aktive GemeinschaftsgärtnerInnen aus Tirol und Bayern. ReferentInnen reisten auch aus der Steiermark an.
Nach meinen einführenden Worten zum Angebot des Tiroler Bildungsforums für Gemeinschaftsgarteninitiativen machten wir mit dem Obmann vom Verein Grünes Tirol einen Rundgang durch das Gelände des Klostergartens mit seinen alten und neuen Obstbäumen. Der Bereich des Gemeinschaftsgartens, der von vielen Familien genutzt wird, ist besonders vielfältig, lebendig und bunt.



In einem Garten-Speed-Dating im Schatten eines großen Baumes kam der Austausch unter den Teilnehmenden so richtig in Gang. David Steinwender und Katharina Santer vom Zentralgartenbüro in Graz gaben uns Einblicke in das Thema Lernen im Garten und wie es in manchen Projekten in Graz umgesetzt wurde. Wie erzählten von einem Frauengarten, der von Beginn an gemeinschaftlich geplant, umgesetzt und weiterhin ausschließlich von Frauen genutzt wird. Und von einem Gemeinschaftspark in dem eine Streuobstwiese für alle angelegt wurde; sowie vom Herzgarten, der als Schulgarten während des Schuljahres und als Gemeinschaftsgarten während der Sommerferien vielen Menschen dient.
Ein Austausch in Kleingruppen zu den Themen Bedeutung, Methoden und Formate des Lernens in Gärten folgten, in denen viel miteinander diskutiert und gesammelt wurde. Die Gespräche setzten sich beim Mittagessen im Kloster fort.
Der anschließende Saziergang zum zweiten Workshoport kam gelegen - sogar ein paar Regentröpfchen zur Abkühlung waren uns vergönnt. In der Lendgasse durften wir den großen Garten der Familien Schmölz erkunden. Hier werden Beete u.a. von benachbarten Familien genutzt. Einige Naturgartenelemente, wie eine große Benjeshecke wurden bereits angelegt; in Zukunft soll die "Lendwirtschaft" weiter als Permakulturprojekt ausgestaltet werden und befindet sich im Planungsprozess durch die drei Geschwister mit Familien.



Nun übernahm Christian Anich - vom Verein Artenvielfalt und der Naturkundlichen Sammlung der Tiroler Landesmuseen - als Referent das Wort. Was heißt eigentlich Biodiversität wirklich? Und warum ist das Aufzeichnen von Arten so wichtig? Er motivierte uns selbst tätig zu werden und mittels moderner Medien Pflanzen und Tiere in unseren Gärten zu beobachten und zu kartieren.

Wir unterstützen euch gerne dabei, in euren Gemeinschaftsgärten die Artenvielfalt zu dokumentieren! Eine erste Anleitung dafür erhielten wir an diesem Nachmittag. Vielleicht gelingt es uns, die Bedeutung der Tiroler Gemeinschaftsgärten auch für die Artenvielfalt auf diese Weise zu belegen?
Um 17.00 Uhr kam der Regen wieder - und gut gelaunt verabschiedete sich auch "der harte Kern" noch voneinander. Es war ein sehr inspierender Tag mit vielen interessanten Gesprächen und Ideen für weitere Treffen. Einen herzlichen Dank an alle, die so aktiv mit dabei waren!