Einen Garten gründet man selten allein. Der erste Schritt ist meist MitstreiterInnen zu finden und sich zu organisieren. Häufig beginnt eine Initiativgruppe von 3-6 Personen die Vision eines gemeinsamen Anbauprojektes zu konkretisieren. Es gilt aus den Motivationen und Ideen der Einzelnen ein gemeinsames Ziel zu formulieren. Denn jedes gemeinschaftliche Gartenprojekt sieht anders aus - geprägt von den Menschen die es gestalten. Wer könnte diese "Gemeinschaft" werden und welchen Stellenwert soll sie überhaupt haben? Und was hat alles im gemeinsam genutzten "Garten" Platz und wie soll er überhaupt genutzt werden? Einen hilfreichen Leitfaden für die Projektplanung in einer Initiativgruppe hat Mag. Julia Rose, die im Gemeinschaftsgarten der Feldfreunde aktiv war, zusammengestellt.
Nach dem ersten Zusammenfinden der InitiatorInnen finden sich meist weitere InteressentInnen und die Gruppe wächst. Wenn der Gemeinschaftsgarten keine Privatinitiative bleibt, sondern einem größeren Personenkreis zugänglich sein soll, wird häufig eine Informationsveranstaltung organisiert. Bewerbung erfolgt über Gemeindezeitung, Bezirksblatt und soziale Medien.
Ob sich die Gruppe weiterhin als lose Gruppe/ARGE trifft oder ob eine andere Organisationsform gewählt wird, hängt davon ab wie viele Personen sich zusammentun, ob ein Grundstück gepachtet werden muss und wie die Finanzierung aussieht. Der Verein als Organisationsform hat sich bewährt, wenn Verträge unterschrieben, Konten eröffnet oder Anträge gestellt werden. Öffentliche Stellen sind meist eher gewillt mit einem Verein zusammenzuarbeiten, der vielleicht schon ein konkretes Konzept vorzuweisen hat, als mit Privatpersonen. Wenn Ihr einen Verein gründet könnten die folgenden Statuten als Beispiel hilfreich für Euch sein.
- Vereinsstatuten Beispiel
- Vereinsstatuten Verein Freipflanzen
- Weitere nützliche Vorlagen und Tipps findet ihr auch auf der Homepage des Vereines Gartenpolylog.
Wir als Servicestelle Gemeinschaftsgärten beraten euch gerne und unterstützen Euch etwa bei Infoveranstaltungen oder bei der Erarbeitung konkreter Umsetzungsschritte. Wir bieten auch eine Haftpflichtversicherung für die Gemeinschaftsgartengruppe bei Mitgliedschaft im Tiroler Bildungsforum (80€ / Jahr) an. Bei der Suche nach MitstreiterInnen und Infos ist es außerdem hilfreich bei den Vernetzungstreffen und Veranstaltungen für GemeinschaftsgärtnerInnen vorbeizukommen. Zu Jahresbeginn findet üblicherweise ein Kurzlehrgang zur Gründung von Gemeinschaftsgärten statt.
(Text von Romana Mayr, Petra Obojes-Signitzer)